BAuA veröffentlicht sicherheitstechnische Bewertung von Anwendungsszenarien
Welche Konzepte unterfüttern die Industrie 4.0 und wie finden sich diese Modelle in der praktischen Anwendung wieder? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat jetzt den Bericht „Industrie 4.0: Technologieentwicklung und sicherheitstechnische Bewertung von Anwendungsszenarien“ veröffentlicht. Die vergleichende und reflektierende Literaturstudie betrachtet die Umsetzung der Industrie 4.0 anhand neun verschiedener, veröffentlichter Anwendungsszenarien. Dabei zeigt sich, dass es keine eindeutige Definition der Industrie 4.0 gibt. Zudem wird in den untersuchten Anwendungsszenarien die Sicherheit der Beschäftigten und der Netzwerke nicht hinreichend erkennbar.
Gerade bei den Anwendungen der Industrie 4.0 spielen Safety – die funktionale Sicherheit – und Security – die industrielle Angriffssicherheit – sowie deren Wechselwirkungen eine große Rolle; beispielsweise könnte Schadsoftware zu lebensbedrohlichen Situationen im industriellen Produktionsnetzwerk führen.
Während einige der untersuchten Anwendungsszenarien Aspekte der funktionalen Sicherheit erkennen lassen, war dies bezüglich der industriellen Angriffssicherheit bei keinem der Anwendungsszenarien möglich. Auch werden keine Risikoanalysen und -bewertungen ersichtlich oder Maßnahmen zur Risikominderung zumindest exemplarisch aufgezeigt. Die sicherheitstechnische Bewertung von Prozessen und Systemen der Industrie 4.0 wirft daher zahlreiche offene Fragen auf.
Die Publikation finden Sie hier.