von Lena Weigelin
In Anbetracht der Tatsache, welcher Einfluss in wirtschaftlicher, aber sicherlich auch in gesamtgesellschaftlicher Hinsicht den Technologien, die unter dem Begriff der künstlichen Intelligenz subsummiert werden, zugesprochen wird, ist das wohl kaum verwunderlich. Denn nicht nur, dass ein konsequenter und früher Einsatz von KI-Technologien laut McKinsey das deutsche Bruttoinlandsprodukt bis 2030 um bis zu vier Prozent (absolut: 160 Milliarden Euro) steigern kann, soll KI auch dazu beitragen, viele unserer aktuellen Probleme zu lösen. Von Verkehr und Mobilität über Medizin und Gesundheit bis hin zur Fabrik der Zukunft: Mit den Technologien der künstlichen Intelligenz gehen viele Chancen einher.
Allerdings, da wo viel Licht ist, ist auch Schatten. KI hat auch Herausforderungen im Gepäck: Verlieren wir alle unsere Arbeitsplätze an Roboter oder werden nur bestimmte Tätigkeiten ersetzt? Was ist, wenn KI-Technologien zu bösartigen Zwecken eingesetzt werden, beispielsweise, um Unfälle selbstfahrender Fahrzeuge zu provozieren und so Menschenleben zu gefährden? Und wie ist das eigentlich mit den Daten, die gesammelt werden müssen, damit z. B. passgenaue Mobilitätsangebote unterbreitet werden können? Wie wird garantiert, dass sie nur zu diesem Zweck verwendet werden?
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vom Februar 2018 kommt der Begriff künstliche Intelligenz insgesamt elf Mal vor. Unter anderem soll es einen nationalen „Masterplan künstliche Intelligenz“ geben und zudem ein Zentrum für künstliche Intelligenz in Kooperation mit Frankreich errichtet werden. Die Forschungsförderung soll gestärkt und eine Ethikkommission zum Umgang mit Algorithmen, Daten und KI eingesetzt werden. Laut einer kleinen Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion bleiben die konkreten Ziele und Vorstellungen der Großen Koalition allerdings noch vage. Insgesamt 37 Fragen umfasst die Anfrage zu den Vorhaben. Ich bin schon sehr gespannt auf die Antworten.
In NRW hat das Thema derzeit ebenfalls eine nicht unerhebliche politische Aufmerksamkeit. Wir erarbeiten derzeit ein Eckpunktepapier Künstliche Intelligenz / Maschinelles Lernen in NRW, das mit Blick auf NRW technologische und gesellschaftliche Schwerpunkte, Herausforderungen, Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungserfordernisse aufzeigt. Daraus sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Landespolitik abgeleitet werden. Haben Sie Interesse, sich in diesen Prozess einzubringen? Dann melden Sie sich gerne bei mir!
Herzliche Grüße
Lena Weigelin